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Donnerstag, 3. Dezember 2009

Text: Das letzte Abendrot

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   Gedanken zum Lebensabend

von Karl-Heinz Pfaff
gesprochen von Gerd Lappe

Nun bist du alt geworden und jetzt bist du ganz allein.
Du lebst im"goldenen Käfig", weißt du kommst nie mehr heim.
Ein Leben lang hast du geglaubt, daß dir das nicht passiert.
Nun sitzt du in einem Zimmer, bist geistig oft verwirrt.
In deinen früheren Jahren, warst hübsch und so begehrt,
dein Glanz ging mit den Jahren, nun bist du nichts mehr wert.
Dein Haus war immer gut besucht, die Menschen kamen gern,
jetzt wo du sie dringend brauchst, bleiben sie dir einfach fern.

Du warst der Höhepunkt der Nacht, hast dich immer schick gemacht.
Nun hat schon lange niemand, einen Tag mit dir verbracht.
Tagein, tagaus ist alles für dich, so unendlich leer.
Manchmal spürst du deine eigenen Hände nicht mehr.
Du warst die Güte in Person, doch was bedeutet das heut´schon.
Schaust traurig aus dem Fenster. Wolltest gerne einen Sohn.
Und du vermisst die Liebe. Einen Kuss. Hast zu viel Ruh´.
Du möchtest gerne reden, aber niemand hört dir zu.

Du hattest Glück im Leben. Geboren aus "Gutem Haus",
lebtest du früher, auch nicht immer, wohlhabend in Saus und Braus.
Viele schwere Jahre, musstest du, auch sehr oft erleben.
Doch den Armen hast du immer geholfen und gegeben.
Viele der "Armen" von damals sind heute wohlhabend und reich,
Da du nicht´s mehr geben kannst, bist du ihnen jetzt ganz gleich.
Du erwartest vom Leben, nur noch den schnellen Tod,
und so hoffst du jeden Tag, auf das letzte Abendrot.

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